Esther Benbassa wurde 1950 in Istanbul geboren, als Nachkömmling einer jüdischen Familie, die im Jahre 1492 aus Spanien vertrieben worden war.
1965 wanderte sie nach Israel aus.
1972 schloss sie ihr Studium der Philosophie und französischen Literatur an der Universität von Tel-Aviv ab (BA) und schrieb sich im selben Jahr zur Fortsetzung ihrer Studien an der Universität Paris VIII ein. 1975 beendete sie diese mit dem Masters-Abschluß. 1978 promovierte sie an der Universität Paris VIII.
1987 erfolgte die Promotion an der Universität Paris III über “Haim Nahum Efendi, der letzte Großrabbiner des Osmanischen Reiches (1908-1920) sowie seine Rolle in der Politik und Diplomatie”.
Ihr etwas verkürzter Berufsweg:
1988-89 Post-Promotions-Studien an der Hebräischen Universität in Jerusalem, in deren Abteilung Geschichte des jüdischen Volkes.
1989-2000 Forschungsdirektorin am renommierten Centre National de la Recherche Scientifique, das sie ab 1991 an das Centre Roalnd Mousnier / Geschichte und Zivilisationen der Universität Paris IV – Sorbonne entsandte.
Im Jahr 1996 war sie eingeladen am Moses Mendelssohn Zentrum der Universität Potsdam zu lehren, in den Jahren 1999-2000 war sie an der Universität Lausanne tätig.
Im Jahr 2000 berief sie die Sorbonne zur Professorin für jüdische Geschichte der Neuzeit, wo sie bis September 2011 lehrte.
In den Jahren 2002 und 2004-2005 absolvierte sie Forschungsaufenthalte in Budapest bzw. am Niederländischen Institut für fortgeschrittene Studien.
Seit dem 1. Oktober 2011 ist sie Senatorin. Über die Liste der Grünen Partei Frankreichs wurde sie in die 2. Kammer des französischen Parlaments gewählt.
Sie ist Autorin zahlreicher Werke zur jüdischen Geschichte und zur vergleichenden Geschichte von Minderheiten. Ihre Werke wurden in mehr als zehn Sprachen übersetzt. Esther Benbassa ist eine öffentliche Intellektuelle, die sich ganz besonders im jüdisch-islamischen Dialog und zu Fragen des Rassismus und der Diskriminierung engagiert. Immer wieder analysiert sie auch den israelisch-palästinensischen Konflikt und dessen Rückwirkungen auf Europa.
- In deutscher Sprache gibt es die folgenden Werke von Esther Benbassa:
„Jude sein nach Gaza“, Hamburg, Les Éditions du Crieur Public, 2010 - „Die Geschichte der sephardischen Juden: Von Toledo bis Saloniki“, Bochum,
WinklerVerlag, 2005 (mit Aron Rodrigue) - „Haben die Juden eine Zukunft?“, Zürich, Chronos, 2002 (mit Jean-Christophe Attias)
- „Geschichte der Juden in Frankreich“, Berlin, Philo-Vlg., 2000
Ergänzende Informationen über Esther Benbassa finden Sie auf ihrer Website, die zwar in französischer Sprache geschrieben ist, aber eine englische Zusammenfassung enthält: