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Niemandsland von Armin Steinbach
Armin Steinbach erzählt in seinem Debütroman »Niemandsland« von Herkunft und Familie, von Jugend, Liebe und von der Mitte des Lebens. Was kann uns halten, wenn das Leben aus dem Takt gerät?
Berlin 2035. Die Klimakrise ist dank Technologie besiegt. Auch Karl fährt wie auf Schienen. Es geht aufwärts, in Karriere und privat. Doch dann bricht ein Flüchtlingsstrom in die Festung Europa ein. Die Welle erfasst auch Karl. Die eigene Familiengeschichte, Flucht und Vertreibung, holen ihn ein. Etwas gerät ins Rutschen. Sein Schicksal ist verwoben mit dem seiner Jugendfreundin Friederike, die in jungen Jahren mit hehren Idealen den Anspruch verfolgt, die Welt besser zu machen. Eine Reihe persönlicher Enttäuschungen und von der Fortschrittseuphorie gesäte Zweifel an ihren Idealen führen zu Desillusion und leidlichem Arrange ment mit den Gegebenheiten.
Ein Auszug;
»Sein Loft atmete den Zeitgeist mit verschwenderischer Lust. Mit dem Aufzug stieg er empor ins Penthouse, und wenngleich er auch
die Namen der Künstler, deren Werke er auf seinen Wochenendstreifzügen erworben hatte, immer wieder vergaß, war es doch ein sättigendes Gefühl, das ihn ergriff, wenn er im Kamin die groben Scheite lodern sah und
auf ihr Knallen wartete, wobei das Knallen auch zerplatzte Träume hätten sein können, die sich durch den Schlot gemeinsam mit dem Gefühl verflüchtigten, dass mit ihm, dass mit der Welt etwas nicht stimmte.«
ARMIN STEINBACH geboren 1978 in Hamburg, studierte Rechtswissenschaft und Ökonomie in Berlin, München und Bonn. Er ist Professor an der École des hautes études commerciales (HEC) in Paris. Er lebt und lehrt in Paris und Genf.
Heilbronner Stimme: In Auschwitz überlebt
LESEEMPFEHLUNG in der Heilbronner Stimme vom 14. März 2020:
In der Samstagsausgabe der Heilbronner Stimme wurden zwei Werke von Holocaust Überlebenden rezensiert: Neben Sim Kessel’s „Gehängt in Auschwitz“ ist dies die unmittelbar nach Kriegsende verfasste Autobiographie von Eddy de Wind. Der Redakteur Simon Gajer schätzt Sim Kessel’s klare Sprache: „Sim Kessel genügen oft wenige, aber dafür kraftvolle Worte, um das ganze Grauen zu schildern. In den trostlosen Güterwagen ist schon von außen zu erkennen, was die Deutschen von den Menschen halten. Klar geregelt ist, wie viel hineingezwängt werden können: „Menschen: 40 – Pferde: 8“.
Eine weitere von ihm als besonders eindrucksvoll zitierte Textpassage:
„Links, rechts. Links, links, links.“ Es sind diese Worte, an die sich Sim Kessel in seiner Autobiographie erinnert. Mit ihnen beschreibt er besonders eindrucksvoll die Selektion iM Krankenbau von Auschwitz. Jeder Leser weiß, was hinter diesen kurzen Worten steckt. Sie entscheiden über den Tod oder das Weitervegetieren ei- nes KZ-Häftlings. Fünf und sechs Buchstaben, kein Satz, nur ein kurzes Wort.“
Kieler Nachrichten rezensieren “Gehängt in Auschwitz”
LESEEMPFEHLUNG in den Kieler Nachrichten vom 8. Mai 2020:
“Anlässlich des 75. Jahrestages der Beendigung des II. Weltkrieges wurde die Autobiographie von Sim Kessel umfangreich unter dem Titel „Der Tod wollte mich nicht“ rezensiert.
Der Journalist Christian Trutschel beginnt sein Artikel mit den folgenden Worten: „Wer dieses Buch gelesen hat, wird „Würde“ und „würdelos“ behutsamer verwenden. Denn die Entwürdigungen, die Sim Kessel in seiner Autobiografie Gehängt in Auschwitz beschreibt, wird man so leicht nicht wieder los. Das Elend der Eingepferchten im Güterwaggon nach Auschwitz. Den SS-Mann, der im Vorübergehen einen KZ-Insassen in die Latrine stieß, wo er ertrank. Und den ersten Mord – da war Sim Kessel 23 Jahre alt.
Um „wenige Sekunden“ nur hatte sich ein Mit-Häftling beim Appell verspätet,…. „.
Christian Trutschel beschreibt hier unmittelbar nach seiner Einführung die Seiten, die auch dem Verfasser dieser Zeilen sehr tief, wahrscheinlich am tiefsten unter die Haut gingen. Wer eine umfangreiche und tiergehende Rezension über das Buch lesen möchte, wird an diesem Artikel interessiert sein.
Der Artikel kann hier aufgerufen werden.
Die Welt empfiehlt “Gehängt in Auschwitz”
LESEEMPFEHLUNG in der Welt vom 8. Februar 2020:
“Wie wichtig es ist, an die Untaten zu erinnern, die die Deutschen mit dem Holocaust begangen haben. Ein Buch, das dies eindrücklich reflektiert, ist die Geschichte des jüdischen Berufsboxers Sim Kessel, der in der Résistance war, inhaftiert und nach Auschwitz deportiert wurde, wo er gehängt werden sollte und von seinem Henker, der ebenfalls Boxer war, gerettet wurde: „Gehängt in Auschwitz. Die Autobiographie eines Überlebenden“
Nordwest Zeitung: Kessels Geschichte ist ein Fanal gegen totalitäre Regime
Die Nordwest Zeitung empfiehlt die Lektüre der Autobiographie “Gehängt in Auschwitz” von Sim Kessel.
Hier ein kleiner Ausschnitt aus dem sehr lesenswerten Beitrag von Hans Begerow:
“In der Tat ist es harte Kost, die dem Leser vorgesetzt wird. Kessel schildert seine Haft- und Lagerzeit in nüchternen Worten und spart auch kein Detail über die Bedingungen des Lagersystems aus. Das müssen wir angesichts der beschönigenden Memoiren von deutschen Nazi-Tätern und Wehrmachtsoffizieren, die im Deutschland der Nachkriegsjahre zuhauf grassierten, aushalten. Kessels Geschichte ist ein Fanal gegen totalitäre Regime. “