Die Originalausgabe „Zoos humains“ wurde von Pascal Blanchard, Nicolas Bancel, Gilles Boëtsch, Eric Deroo und Sandrine Lemaire erarbeitet.
Das auch heute noch bewusst oder unterbewusst verbreitete Bild des Wilden, des „Negers“, des Exoten wurde in der Zeit von 1860 bis 1930 in Europa, Amerika und Japan durch Menschenzoos geprägt. Millionen von Menschen gingen „mit Kind und Kegel“ in den Zoo oder zu den Ausstellungen, um erstmals in ihrem Leben „die Wilden“ zu sehen. Diese wurden hinter Zäunen ausgestellt, wie Tiere. Oftmals wurden diese Menschen auch zwischen den Käfigen mit wilden Tieren platziert . Gelegentlich fand sich auch der entsprechende Hinweis „Bitte nicht füttern“.
Im öffentlichen Bewusstsein sind diese in Deutschland insbesondere von Carl Hagenbeck wirtschaftlich sehr erfolgreich organisierten „Völkerschauen“ fast nicht mehr präsent. Doch spielten diese eine wesentliche Rolle im Kolonialzeitalter. Sie befriedigten das Interesse an fremden Kulturen in einer rassistischen Form. Der Andere, der Ausgestellte, war unterlegen, der Besucher war überlegen. Herr versus minderer Mensch – so ist es kein sehr großer Schritt mehr zum „Herrenmenschen“, den „Herrenrassen“ und den „Untermenschen“. Die Ausstellungen schufen oder bestärkten Generationen übergreifende, bis heute vorhandene rassistische Vorurteile.
Ausstellung „Menschen Zoos – Schaufenster der Unmenschlichkeit“
Die Ausstellung „Menschen Zoos – Schaufenster der Unmenschlichkeit“ präsentierte im Herbst 2015 in der Friedrich-Schiller-Universität Jena erstmals auf deutschem Boden Dokumente zu diesem Thema. Dieses Video ist eine Dokumentation der Ausstellung.