LESEEMPFEHLUNG in der Heilbronner Stimme vom 14. März 2020:
In der Samstagsausgabe der Heilbronner Stimme wurden zwei Werke von Holocaust Überlebenden rezensiert: Neben Sim Kessel’s “Gehängt in Auschwitz” ist dies die unmittelbar nach Kriegsende verfasste Autobiographie von Eddy de Wind. Der Redakteur Simon Gajer schätzt Sim Kessel’s klare Sprache: “Sim Kessel genügen oft wenige, aber dafür kraftvolle Worte, um das ganze Grauen zu schildern. In den trostlosen Güterwagen ist schon von außen zu erkennen, was die Deutschen von den Menschen halten. Klar geregelt ist, wie viel hineingezwängt werden können: „Menschen: 40 – Pferde: 8“.
Eine weitere von ihm als besonders eindrucksvoll zitierte Textpassage:
“Links, rechts. Links, links, links.“ Es sind diese Worte, an die sich Sim Kessel in seiner Autobiographie erinnert. Mit ihnen beschreibt er besonders eindrucksvoll die Selektion iM Krankenbau von Auschwitz. Jeder Leser weiß, was hinter diesen kurzen Worten steckt. Sie entscheiden über den Tod oder das Weitervegetieren ei- nes KZ-Häftlings. Fünf und sechs Buchstaben, kein Satz, nur ein kurzes Wort.”
Artikel Heilbronner Stimme vom 14. März 2020